Adler macht Wiefelsteder Schützen stolz

Adler macht Wiefelsteder Schützen stolz

Stolz auf den Bundesadler auf der Jacke: Rene Wempen. Seit Januar ist der 20-Jährige Mitglied in der Junioren-Nationalmannschaft des DSB.

Im Alter von zwölf Jahren posierte er 2009 schon mal vor der Kamera (ovales Bild) – damals stand seine erste Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft an.

 

Das war schon in der Kindheit der Traum seines Sohnes, sagt Sven Wempen: einmal den Bundesadler an der Jacke zu tragen. Rene Wempen hat es geschafft: Seit Januar gehört der 20-Jährige Sportschütze des Schützenvereins Wiefelstede zum C-Kader des Deutschen Schützenbundes (DSB) – also zur Junioren-Nationalmannschaft. Und so prangt nun auch der Bundesadler an der rechten Schulter seiner Jacke. Der 20-Jährige ist nach Angaben seines Vereins der einzige Gewehrschütze im Nordwestdeutschen Schützenbund (NWDSB) in diesem Team.

Mit zehn begonnen

Rene Wempen hat im Alter von zehn Jahren in Wiefelstede mit dem Schießen begonnen. Mit zwölf nahm er im Jahr 2009 erstmals an der Deutschen Meisterschaft in München teil. Das war in Wiefelstede bei einem so jungen Schützen seit Jahrzehnten nicht mehr vorgekommen. Schon damals bezeichnete Jugendleiter Burghard Tönjes ihn als „Ausnahmeschützen“. Tönjes trainiert die Jugend bereits seit 27 Jahren in Wiefelstede – und weiß, wovon er spricht.

Ausruhen kann sich Rene Wempen im Nationalteam aber nicht, denn der Status gilt jeweils nur für ein Jahr, und die Schützen müssen sich jedes Jahr aufs Neue dafür qualifizieren – über zwei Ranglisten-Wettbewerbe. „Da oben ist die Luft schon sehr dünn für Rene“, berichtet sein Vater. Denn Rene wird im kommenden Jahr 21. Und muss sich so bereits für den B-Kader qualifizieren – für die Erwachsenen-Nationalmannschaft. „C- und B-Kader – das ist wie beim Fußball die U 21 und die Nationalmannschaft“, erklärt der Sportschütze. Und bei diesen Ranglisten-Wettbewerben liegt die Latte dann noch ein wenig höher als bei der Qualifikation für den C-Kader. An diesem Wochenende findet das erste der beiden Ranglisten-Schießen in Suhl/Thüringen statt, das zweite ist dann am ersten August-Wochenende in München-Hochbrück. Spätestens dann wird der Wiefelsteder wissen, ob er es ins Nationalteam der Erwachsenen geschafft hat.

Traum vom Weltcup

Was kann ihn dann sportlich noch reizen? „Der „Weltcup“, sagt der 20-Jährige – der Wettkampf mit den besten Schützen der Welt. Das wäre dem Wiefelsteder sogar wichtiger als die Teilnahme bei Olympia. „Die Bedeutung der deutschen Sportschützen in der Weltspitze ist derzeit nicht sehr groß“, weiß der Wiefelsteder, der seiner Leidenschaft neben einem Beruf nachgeht: Er ist Feinwerkmechaniker bei Eberlei Maschinen in Wiefelstede. Chef Theo Eberlei unterstützt den Schützen und lässt ihn auch ziehen, wenn Wettkämpfe anstehen. „Sonst wäre die Teilnahme am Schießsport auf diesem Level auch gar nicht möglich“, freut sich Rene über das Verständnis seines Chefs. Logisch, dass Vater Sven sehr stolz auf seinen Sohn ist. „Mich beeindruckt, wie Rene sein Ziel stets verfolgt hat“, sagt er. An diesem Freitag schießt der 20-Jährige bereits in Suhl: Er war am Donnerstag angereist.

Rene war noch nicht ganz zehn, als er in den Schützenverein Wiefelstede eintrat. „Gleich im ersten Jahr wurde ich bereits Schüler-Schützenkönig des Vereins – mein erstes Highlight“, erinnert er sich und lächelt. Mittlerweile hat der Wiefelsteder auch drei Bronze- und zwei Silbermedaillen bei der Deutschen Meisterschaft geholt. In München-Hochbrück wird er auch in diesem Jahr vom 24. August bis 1. September wieder dabei sein – gemeinsam mit 13 oder 14 Wiefelsteder Kollegen. Schließlich hat er bei allen bisherigen Medaillenerfolgen dort eines noch nicht geholt: Gold – und damit den Meistertitel.

 

Bericht & Bild:Claus Stölting

Quelle:NWZonline