Neuanfang nach Austrittswelle

Schützenbund stellt Weichen für die Zukunft

BASSUM/AURICH · Sage und schreibe 5 500 Mitglieder sind ausgetreten, die Stärke des Nordwestdeutschen Schützenbundes (NWDSB) ist damit auf rund 129 300 Schützen reduziert.

Zum Vergleich: Im Landkreis Diep holz sind knapp 2 200 Mitglieder im NWDSB organisiert. Aber die Verantwortlichen dieser Organisation sind felsenfest davon überzeugt, die Talsohle durchschritten zu haben: Nach den heftigen, zum Teil emotionsgeladenen Diskussionen um das Landesleistungszentrum in Bassum (wir berichteten) scheinen die Schützen eine neue Basis für einen Neuanfang gefunden zu haben.

„Es war eine ganz, ganz tolle Stimmung“, berichtet Uwe Drecktrah als Geschäftsführer des Bezirksschützenverbands Grafschaft Hoya über den Delegiertentag des NWDSB in Aurich – und spricht von „neuer Harmonie“.

Die Basis dafür hatte das so genannte Wiesbadener Gespräch geschaffen. Daran hätten „die größten Kritiker“ des Landesleistungszentrums und des NWDSB teilgenommen, so hieß es – außerdem ein Verband, der seine Mitgliederzahl in den vergangenen Jahren nicht ordnungsgemäß gemeldet habe.

Unter Moderation des Deutschen Schützenbundes vereinbarten die Gesprächspartner, dass der NWDSB den Informationswünschen der Bezirke, Kreise und Vereine noch detaillierter als bisher nachkommt.

Konkret bedeutet das: Die Baukosten für das Landesleistungszentrum (LLZ) werden neu berechnet und die künftigen Betriebskosten ermittelt. Außerdem wird ein Finanzierungsplan erstellt und die finanzielle Perspektive des Landesleistungszentrums über einen längeren Zeitraum dargestellt. Während des Delegiertentages in Aurich hatte Heinz-Helmut Fischer als Präsident des Deutschen Schützenbundes über das Wiesbadener Gespräch berichtet.

„Im Ergebnis kann man feststellen, dass man weiter zum NWDSB und zum LLZ stehen will“, fasst Uwe Drecktrah zusammen. Die Kassenprüfer hätten intensiv geprüft und dem NWDSB eine saubere und ordentliche Kassenprüfung bescheinigt.

Am LLZ in Bassum herrscht zurzeit Baustopp, weil das Geld für die weiteren Maßnahmen fehlt. Wie berichtet, will der NWDSB die Finanzierungslücke mit einer vorgezogenen Beitragszahlung von 1,50 Euro pro Mitglied auf drei Jahre schließen. Diese Regelung greift aber erst dann, wenn eine Bank dem NWDSB ein Darlehen gewährt.

„Eine Bank hatte zur Gewährung des Restdarlehens ein Testat gefordert, in dem die noch auszuführenden Arbeiten sowie die restlichen Kosten von einem Fachkundigen, sprich Architekten, dargelegt werden“, berichtet Uwe Drecktrah. „Dieses Testat liegt nun vor und ist durch die Bank zu prüfen.“ Wenn das Ergebnis und eine Entscheidung über die Gewährung des Darlehens vorliegt, sollen die nächsten Schritte sowie noch offene Punkte auf einem außerordentlichen Delegiertentag im Herbst beraten werden – voraussichtlich in Bassum. · sdl

Quelle: http://www.kreiszeitung.de/lokales/diepholz/landkreis-diepholz/neuanfang-nach-austrittswelle-3484384.html