Schützenfest hat auch den größten Chor

Schützenfest hat auch den größten Chor

Vom ersten Lied an mit Begeisterung dabei (oben): Hunderte hatten am Sonntagabend Spaß beim ersten Wiefelsteder Rudelsingen.

Erstmals hatte der Schützenverein Wiefelstede den Sonntagabend mit einem Event belegt. Die Rechnung ging auf: Hunderte machten mit beim 1. Wiefelsteder Rudelsingen.

„Take me home, country roads . . .“ kommt es am Sonntagabend im Festzelt in Wiefelstede wie aus einer Kehle. John Denvers Song ist Auftakt beim ersten Wiefelsteder Rudelsingen – und gleich bei diesem ersten Song wird deutlich: Die Besucher des 124. Wiefelsteder Schützenfestes sind an diesem Abend wirklich gekommen, um zu singen. Keine Hemmschwellen, kein zögerlicher Beginn: Mit Begeisterung wird da geschmettert – gemeinsam mit bekannten und mit fremden Menschen. Hunderte haben Karten gekauft für dieses Spektakel – Besucher jeden Alters sind dabei –  und bilden den bislang größten Wiefelsteder Chor.

„Wir waren neugierig, wollten mal sehen, was das ist“, sagt etwa Egon Eilers. Der Dingsfelder (72) ist auch Vorsitzender des Gemischten Chores „Sangeslust“ Mollberg und hat gemeinsam mit Ehefrau Hanneliese (73) im ersten der drei Musikblöcke des Abends mit jeweils acht Liedern bereits „aus voller Kehle“ mitgesungen. Textsicher müssen die Besucher dabei nicht sein: Ein Beamer zeigt die Verse jeweils an. „Sogar auf Plattdeutsch haben wir gerade gesungen“, schwärmt Eilers. Bei „Dat du min Leevsten büst“ wurde es denn auch bereits so richtig gefühlvoll im Zelt. Das Lied, dessen Text erstmals 1845 veröffentlicht wurde, ist offensichtlich immer noch ein Renner. Auch Gisela Lück (71) aus Wiefelstede hat schon richtig mitgemischt und findet das Rudelsingen „einfach toll“.

„Ich hätte nicht gedacht, dass so viele jüngere Besucher kommen“, sagt Egon Eilers noch – dann geht es weiter mit dem zweiten Musikblock des Abends. „Über den Wolken“ von Reinhard Mey macht da den Anfang. Auf der Bühne stehen Kurt Bröker und Sohn Simon und liefern mit Schlagzeug und Gitarren sowie Einspielmusik die Basis für die Sängerinnen und Sänger im Publikum – wobei Kurt Bröker auch gleich die Moderation übernimmt. „Das Publikum hier in Wiefelstede ist klasse“, sagt er in einer der Pausen.

Hannelore Veillette (52) aus Hahn kennt das Rudelsingen bereits aus Hamburg, erzählt sie. „Das macht einfach Spaß“, weiß sie aus Erfahrung. Auch Laura Bakker (18) aus Wiefelstede findet das Rudelsingen gut. Sie ist Mitglied im Schützenverein Wiefelstede und schon deshalb an diesem Abend hier – auch wenn sie ältere Lieder nicht unbedingt mitsingt, weil sie sie so gar nicht kennt. Die Auswahl ist vielfältig, sie reicht von „Es gibt kein Bier auf Hawaii“ bis zu „Born to be wild“, von „Kriminaltango“ bis „Dancing Queen“. Ihre Mutter Astrid (44) kennt das Rudelsingen bereits von Veranstaltungen in Oldenburg und findet es super, auch in Wiefelstede, „wo man noch dazu so viele Leute kennt.“

Gerd Martens vom Eventteam des Schützenvereins war am Sonntagabend nach gutzweieinhalb Stunden kollektiven Singspaßes „überaus zufrieden“. Erstmals hatte der Verein damit den Sonntagabend mit einem Event belegt – und gleich Erfolg gehabt.

 

Bild & Text: Claus Stölting

Quelle: NWZonline