Einmal Schützenliesel sein

Schützenliesel 2018: Neele Bruns (Mitte) und ihre Hofdamen Josefine Pioreck (l.) und Freya Schröder.

Für viele Mädchen oder junge Frauen ist es ein Traum: Einmal beim Wiefelsteder Schützenfest zur Schützenliesel gewählt zu werden. Nele Bruns erzählt, wie sie es im vergangenen Jahr erlebt hat.

Wenn sie wollte, dürfte sie noch mal antreten. Spaß hat es Neele Bruns im vergangenen Jahr auf alle Fälle gemacht. Aber die Wiefel­stederin sagt: „Das gehört sich doch nicht.“ Was sie damit meint? Ein zweites Mal zur Wahl der Schützenliesel beim Wiefelsteder Schützenfest anzutreten. Die steigt wie immer am Abschlusstag, an diesem Montag, 12. August.

An den vergangenen Wahlabend erinnert sich Neele Bruns gut und gerne. Da machte sie nämlich das Rennen. Rund 15 Bewerberinnen traten für den begehrten Titel an. „Da ist man schon ein bisschen nervös“, weiß die 18-Jährige noch genau. Sie hatte sich in Schale geschmissen, also ein langes Kleid angezogen und hübsch geschminkt. Dann ging es los. Bei der Anmeldung gab es eine Nummer. Dieses Jahr beginnt die um 21 Uhr. „Man kann sich aber auch eine aussuchen.“ Sie sei an dem Abend durch die beiden Zelte gegangen und habe für sich geworben, wie die anderen Frauen eben auch.

Um 22 Uhr stellen sich alle Kandidatinnen auf der Bühne im Zelt vor. Auch musste sie einen Tanz mit einem Partner hinlegen. Sie hatte sich für Vater Hergen entschieden. Mit ihm hat sie auch die obligatorische Runde im Autoscooter gedreht. Bei der Wahl zur Schützenliesel entscheiden sowohl eine Jury als auch das männliche Publikum, nur das darf wählen. „Die Jury kennen wir nicht. Die Jury ist geheim, damit man die Mitglieder nicht irgendwie beeinflussen kann“, berichtet Neele Bruns. Abstimmung und Auszählung beginnen an diesem Schützenfestmontag um 23 Uhr.

Eine Stunde später wird die Siegerin gekürt. „Die nicht gewonnen haben, bekommen einen Blumenstrauß. Am Ende stehen noch drei Frauen auf der Bühne, um es spannend zu machen.“ Schließlich nur noch Neele. „Ich konnte es kaum glauben. Ich musste mich erst mal sammeln. Aber irgendwie ging alles so schnell. Ich hätte lieber noch länger oben gestanden.“ Als Preisgeld gab es 1000 Euro, und ein Wochenende lang durfte sie ein Mercedes-Cabrio fahren. Das Geld hat sie noch immer auf der Bank liegen, die Cabriofahrt hat sie sich in diesem Jahr gegönnt. „Beim Fest war ich noch 17.“

Text & Bild: Jens Schopp

Quelle: NWZonline